Laubach

Wappen Laubach UE -png

Wappen:  In rot eine goldene Waage. Sie steht als Zeichen der Schultheiße für Gerechtigkeit.

Ersterwähnung im Jahr 1402. Die Herren von Stockheim wurden in diesem Jahr vom Reiche mit dem Niederstockheimer Gericht belehnt.  Dazu gehörte der südlich des Laubachs gelegene Teil des Ortes, die Stockheimer Seite.

Laubach liegt auf einer Höhe von 291m im Tal des Laubaches, nachdem es auch seinen Namen hat.

Das Dorf war früher in zwei Hälften geteilt. Der Teil südlich des Baches gehörte den Herren von Stockheim und der nördliche Teil zum Gericht und dem Kirchspiel Grävenwiesbach. Diese Teilung endete im Jahr 1669, als die Grafen von Nassau das Stockheimer Gericht unter ihre Herrschaft brachten. Auch kirchlich war der Ort zweigeteilt; die Nordseite gehörte zum Kirchspiel, die Stockheimer Seite zur Merzhäuser Kirche. Erst mit der großen Kirchenumorganisation 1818 kam ganz Laubach zur Kirche nach Grävenwiesbach. Noch heute zeugen die Straßennamen „Stockheimer Seite“ und „Kirchspieler Seite“ von dieser Zeit.

Ähnlich war es mit der Schule, bis im Jahr 1783 Laubach und Gemünden eine gemeinsame Schule in Laubach errichteten. Hierzu zahlte Laubach zwei Drittel und Gemünden ein Drittel der Kosten. Das Gebäude stand an der gleichen Stelle, wie die spätere Schule. Diese Gemeinschaft bestand 56 Jahre. 1865 wurde eine eigene Schule mit Glockenturm – das Gebäude ist heute noch vorhanden und steht unter Denkmalschutz – errichtet.  Das Obergeschoss wird heute als Gemeinschaftssaal genutzt.

In Laubach war das letzte noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts betriebene Bergwerk. Hier wurden Kupfer, Blei, Zink und Eisen gefördert. Die Gründe für die Schließung waren wahrscheinlich die relativ spärlichen Erzfunde und die Schwierigkeiten beim Graben; immer wieder beschwerten sich auch Laubacher Bürger über die Grabungen unter ihren Häusern. 1913 versuchte man noch einmal, das Bergwerk zu aktivieren. Nach nur kurzer Zeit wurde dies jedoch wieder aufgegeben.

Das alte Laubacher Wasserhaus hatte einen seltenen Schmuck. Als Mauerabschluss diente eine der Steinkugeln, die früher auf dem Pinnköppel die Galgensäulen krönten.

Laubach war ein Bauerndorf. Bis zum 2. Weltkrieg änderte sich im Wesen des Dorfes nicht viel. Erst durch die Ankunft der Heimatvertriebenen begann eine neue Epoche des dörflichen Lebens. Neubaugebiete wurden ausgewiesen; das Dorf vergrößerte sich stark.

Ein Dorfgemeinschaftshaus wurde im Jahr 1955 gebaut, das erste im ehemaligen Kreis Usingen.  Dieses wurde später umfunktioniert und dient heute der Freiwilligen Feuerwehr als Feuerwehrgerätehaus. Festivitäten können seit dieser Zeit im „Saalbau“, der den Laubacher Bürgern und Vereinen zur Verfügung steht, stattfinden.

An der Gemarkungsgrenze von Laubach zu Hundstadt steht, als Naturdenkmal, einer der ältesten Bäume der Gemeinde, die markante „Dicke Eiche.“

 


Ansichtskarte aus Laubach

(Ansichtskarte, Sammlung U.Erle)

Die alte Schule

(Foto: U.Erle)

Eine der drei Steinkugeln vom Galgen auf dem Pinnköppel

(Foto: U.Erle)

Der alte Wasserbehälter von Laubach. In der Mitte war früher eine Steinkugel vom Galgen aufgesetzt

(Foto: U.Erle)

Blick über das Dorf

(Foto: U.Erle)

Die „Dicke Eiche“

(Foto: U.Erle)

 


Die ältesten, noch bestehenden Vereine in Laubach sind:
Sportverein FC Laubach, gegründet 1932
Nicht mehr vorhanden sind:
Turnverein Laubach, gegründet 1903

Krieger- und Militärverein Laubach, gegründet 1905

 


In der heutigen Gemarkung von Laubach lag früher noch der Ort Finkenhain. Die Wüstung wurde um 1400 letztmalig in Urkunden genannt. Noch heute gibt es im oberen Laubachtal den Flurnamen Gänsweide, der an das Dörfchen erinnert.