Mönstadt

Wappen Mönstadt UE -png

Wappen: In schwarz eine silberne rotbedachte und -befensterte Kirche in Vorderansicht, beiderseits mit Anbau. Früher das Rathaus, welches im Wappen zu einer Kirche wurde.

Ersterwähnung im Jahr 1404 als Mionstad. Ein Snider (Schneider) von Mionstad wird in einer Usinger Viehliste genannt.

Mönstadt liegt auf einer Höhe von 300m in Hanglage über dem Wiesbachtal.

Im 16. Jahrhundert lebten in Mönstadt ungefähr 25 Familien. Wahrscheinlich wurde der Ort im 30-jährigen Krieg völlig zerstört. Es dauerte über 100 Jahre, bis die Bevölkerungszahl den Stand von 1615 wieder erreicht hatte. Haupterwerb der Familien war die Landwirtschaft. Auch die Handwerker (Zimmerleute, Schmiede, Wagner, Schuster und Maurer) betrieben zusätzlich eine kleine Landwirtschaft. Weitere Berufe waren Leinweber, Strumpfweber, Strohdecker und Drechsler.

Zu Mönstadt gehört die Ernstemühle die früher auch eine Ölmühle betrieb. Es ist anzunehmen, dass diese Mühle nach Familie Ernst, die dort um 1690 lebte, benannt wurde.

Die Mönstädter Kinder besuchten die Kirchspielschule in Grävenwiesbach und zeitweise Heinzenberg, bevor sie 1819 offiziell der Schule Heinzenberg zugeordnet wurden. 1889 wurde der Rathaussaal in Mönstadt als Schule eingeweiht. Eine neue Schule wurde in den Jahren 1910/11 errichtet.

Auch Mönstadt war von 1909 bis 1969 an das Eisenbahnnetz angeschlossen und auf der Strecke Grävenwiesbach-Weilburg mit dem Zug erreichbar. Der Bahnhof Heinzenberg war auch für Mönstadt angelegt und lag im Tal zwischen den beiden Orten. Unterhalb der Orte wurde hierzu eine Brücke über das Steinkertzbachtal errichtet. Diese Talbrücke wurde wegen Baufälligkeit im Jahr 1974 abgebaut.

Durch das jetzt vorhandene Eisenbahnnetz konnte Mönstadt einen spürbaren wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen, der jedoch schon 5 Jahre später durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges jäh unterbrochen wurde.

Seit 1921 besitzt Mönstadt eine Wasserleitung. Davor gehörte zu jedem Haus ein Brunnen. Etwa zur gleichen Zeit wurde der Ort an das Elektrizitätswerk angeschlossen.

Bei der Volkszählung im Jahr 1939 wurden in Mönstadt 235 Einwohner gezählt. Mit dem Zuzug von sudetendeutschen und schlesischen Heimatvertriebenen 1945/46 stieg die Einwohnerzahl um etwa 50 % an.

Die Schule wurde im Jahr 1968 zu einem Gemeinschaftsraum umgebaut, der 1993 zum Kindergarten umfunktioniert wurde. Das neue Dorfgemeinschaftshaus mit dem angebauten Feuerwehrgerätehaus steht seit 1995 im ehemaligen Schulhof. In den Kellerräumen ist das Archiv unseres Vereines untergebracht.

 


Ansichtskarte aus Mönstadt mit dem Bahnhof für Heinzenberg und Mönstadt, der Villa Hartfried, der Wirtschaft von Adolf Velte und der Warenhandlung von Karl Löw

(Ansichtskarte, Sammlung U.Erle)

„Löwe“ im Jahr 1912 – Das Geschäft wurde 1884 von Karl Löw gegründet und von Werner Loew bis 2010 betrieben

(Bild: Sammlung HGV Grävenwiesbach)

Die alte Schule

(Ausschnitt Ansichtskarte, Sammlung U.Erle)

Die Talbrücke unterhalb Mönstadts der Eisenbahnstrecke nach Weilburg wurde bereits 1974 abgebaut

(Foto: A.Bugs, Sammlung HGV Grävenwiesbach)

Ehemaliges Rathaus

(Foto: U.Erle)

Die Ernstemühle

(Foto: U.Erle)

Blick von südwesten auf Mönstadt

(Foto: U.Erle)

 


Die ältesten, noch bestehenden Vereine in Mönstadt sind:
Gesangverein Frohsinn Mönstadt, gegründet 1956
Nicht mehr vorhenden sind:
Krieger- und Militärverein Mönstadt, gegründet 1908