Naunstadt

Wappen Naunstadt UE -png

Wappen: In Silber eine natürliche Nelke mit grünem Stiel. Sie wurde von der Gemeinde als Wappen gewünscht.

Ersterwähnung im Jahr 1512 in einer Einwohnerliste. Es ist anzunehmen, dass Naunstadt aus dem etwas südlich davon gelegenen und schon um 1300 genannten Nuvingstade hervorgegangen ist.

Naunstadt liegt auf einer Höhe von 297m im Tal des Steinkertzbaches.

In Naunstadt finden sich Belege früherer Ansiedlungen, östlich des Ortes fand man einen Urnenfriedhof, der einem Langobardenstamm zugerechnet wird. Der „Pinnköppel“, eine markante Erhebung, stammt aus germanischer oder keltischer Zeit. Die Kuppe war später Gerichtsstätte des Wiesbacher Zentgerichtes in der Cleeberger Grafschaft, dann peinliche Halsgerichtsstätte der Weilnauer und Usinger/Weilburger Grafschaften. Es standen dort zwei Galgen, wovon der letzte 1818 abgerissen wurde.

Die Bewohner Naunstadt’s lebten überwiegend von der Landwirtschaft. Schon sehr früh befasste man sich mit der Pferde- und Schweinezucht. Hinzu kamen Weber, Steinsetzer, Fuhrleute, die Gütertransporte machten; Schmiede, Wagner und Tagelöhner. In Naunstadt war die Zehntscheune (Dickersch). Dorthin wurden die Getreideabgaben für die Kirche geliefert und gelagert.

Das heutige „alte Ortsbild“ entstand erst nach dem Großbrand 1826. Damals waren im Ort 72 Gebäude eingeäschert worden. Der „neue Ortskern“ entstand dann um das 1704 erbaute Rathaus, das unbeschädigt blieb, da es schon Schieferbedeckung hatte und frei am westlichen Ortsrand stand.

Im Obergeschoss des Rathauses wurde eine Schule eingerichtet. Bis 1841 besuchten die Kinder die Schule in Hundstadt. 1868 wurde eine neue Schule an der Zeilstraße gebaut.

Zum Ende des Krieges 1945 wurde eine Vielzahl von Gebäuden durch Bombenabwurf der Amerikaner beschädigt. Ein Haus wurde völlig zerstört. Während des Krieges mussten Evakuierte aus Städten, nach dem Krieg Heimatvertriebene, aufgenommen werden.

Ein Dorfgemeinschaftshaus wurde errichtet und 1961 eröffnet. Seit dieser Zeit steht es der Bevölkerung sowie den ortsansässigen Vereinen zur Verfügung. Ebenso war dort am Anfang eine Gemeinschaftsgefrieranlage untergebracht.

Nach gründlicher Sanierung des alten Rathauses – ein schöner Fachwerkbau mit Glockenturm – dient dieses den Vereinen als Treffpunkt.

 


Ansichtskarte aus Naunstadt mit der Schule und der Manufactur- und Kurzwarenhandlung von Wilhelm Wick

(Ansichtskarte, Sammlung U.Erle)

Schweineauftrieb in Naunstadt in der Zeilstraße vor dem alten Rathaus

(Bild: Sammlung L.Stöckmann)

Getreideernte 1960

(Bild: Sammlung L.Stöckmann)

Das alte Rathaus

(Foto: U.Erle)

  Dorfgemeinschaftshaus

(Foto: U.Erle)

Blick über Naunstadt, links im Hintergrund der Windpark Weilrod, rechts der Pinnköppel

(Foto: U.Erle)

 


Die ältesten, noch bestehenden Vereine in Naunstadt sind:
Gesangverein Sängerkranz Naunstadt, gegründet 1881
Nicht mehr vorhenden sind:
Krieger- und Militärverein Naunstadt, gegründet 1914